Die Neuanmeldungen von Jugendlichen auf Facebook gehen stark zurück. Instagram, Tik Tok, Snapchat und natürlich Messenger Apps wie WhatsApp und Co. boomen hingegen in der jungen Zielgruppe. Doch nicht nur die Wahl der Plattformen, sondern auch das Nutzerverhalten in den sozialen Medien unterscheidet sich stark von dem der vorherigen Generationen. Wir beschäftigen uns deshalb mit der Frage: Wie tickt eigentlich die Generation Z (kurz: Gen Z)?
Eine grobe Einteilung der Generationen:
Baby Boomers: geboren zwischen 1943 und 1964
Generation X: geboren zwischen 1965 und 1978
Generation Y: geboren zwischen 1979 und 1998
Generation Z: geboren ab 1999
Natürlich kann und sollte man die Mitglieder der einzelnen Generationen nicht über einen Kamm scheren. Was jedoch ohne Zweifel festgestellt werden kann, ist, dass die Gen Z mit all den Möglichkeiten groß geworden ist, die eine digital vernetzte Welt zur Verfügung stellt. Smartphones, Apps und soziale Medien gehören für sie als Digital Natives zum Selbstverständnis. Dabei nutzen sie vor allem die Angebote von Videoportalen, Social Media-Plattformen, streamen Musik oder “surfen“ einfach gerne im Web. Aber auch alte Werte, wie Sicherheit, Struktur, Stabilität und Zusammenhalt, spielen eine große Rolle.
Neben Familie, Spaß, Sport oder Karriere und Partnerschaft, hat auch die Bildung einen großen Stellenwert in ihrem Leben. Die Angehörigen dieser Generation, die sich zur Zeit in ihrer Bildungsphase befinden oder ihre ersten Berufserfahrungen sammeln, sind technikverliebt.
Mehr als die Hälfte der Gen Z sieht sich als Early Adopter, also jemand, der frühzeitig neue technische Produkte kauft, verglichen mit durchschnittlich 40% der Deutschen. Trotz dieser Technikaffinität spielt die menschliche Interaktion für sie immer noch eine sehr wichtige Rolle. Da die Angehörigen dieser Generation diese hohe Vertrautheit mit ihrem Smartphone besitzen, wird häufig auch die Bezeichnung “Wisch-Generation” genutzt. Neben der Technikaffinität zeichnen sie sich auch durch ein großes politisches Interesse aus. Hierbei ist vor allem interessant, wie Jugendliche die bekannten Plattformen wie Instagram und Co. teilweise zweckentfremden, ihre ganz eigenen Regeln aufstellen und sie nicht selten für die Organisation von politischen Demonstrationen nutzen.
Kein Wunder, dass wir, wenn wir an die Generation Z denken, junge Menschen mit Smartphones in der Hand sehen. Die Gen Z macht mittlerweile 20 Prozent der Weltbevölkerung aus und entspricht somit einem Fünftel der Menschheit. Keiner weiteren Generation war es ebenfalls bisher so wichtig, eine angemessene Work-Life Balance zu integrieren. Sie haben aus den Fehlern der Generation Y gelernt und lassen, anstatt die Arbeit mit nach Hause zu bringen, die E-Mails bis zum nächsten Tag unbeantwortet. Dies geschieht nicht aus Faulheit, sondern ist vielmehr die Reaktion auf die veränderten Arbeitsbedingungen im digitalen Zeitalter.
Die Generation möchte sich nicht mehr nur mit perfekten Fotos im Netz inszenieren, die zuvor stundenlang bearbeitet und optimiert wurden. 42% der Gen Z denken, dass Social Media einen Einfluss auf die eigene Selbstwahrnehmung hat. Gerade auf Instagram ist ein klarer Trend zu erkennen: Die Jugendlichen haben ein großes Bedürfnis nach sofortigem Feedback und legen großen Wert auf Interaktion durch lange Foto-Beschreibungen, den Austausch in den Kommentaren, den Einsatz von Memes und das Ausreizen von gegebenen Features. Für Partys werden beispielsweise keine Veranstaltungen mehr auf Facebook, sondern einfach neue Instagram-Accounts erstellt, auf denen Details gepostet werden und interessierte Leute diesen Accounts folgen können. Nischen-Accounts sammeln durch relevante und authentische Inhalte viele Follower in kürzester Zeit. So ist auch eine Meme-Kultur entstanden. Junge Leute inspirieren ihre Mitmenschen, lernen sich in den Kommentarspalten kennen und werden oft sogar Freunde. Instagram-Stories unterstützen außerdem den oben genannten Trend durch viele interaktive Möglichkeiten, wie Frage- oder Quiz-Sticker.
Beschäftigt man sich also ein wenig mit dem Social Media Nutzerverhalten der Gen Z, so fällt schnell auf, dass es hierbei gar nicht so sehr um eine oberflächliche Selbstinszenierung, sondern mehr um den Austausch zwischen Menschen und dem Erstellen von relevantem Content geht. Sich mit diesem Content intensiv auseinander zu setzen und solche Trends schnell zu erkennen, ist für das Marketing extrem wichtig, wenn die junge Zielgruppe nicht nur erreicht, sondern auch abgeholt und an die eigenen Inhalte gebunden werden soll.
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