Als Reaktion auf die mangelnde Einschränkung von Hass-Kommentaren bei Facebook, haben sich zahlreiche Unternehmen nun dazu entschieden, ihre Werbemaßnahmen auf der Plattform vorerst einzustellen. Unter dem Hashtag #Stophateforprofit sprechen sich die Unternehmen und User gegen diskriminierende Äußerungen und Hass-Kommentare aus.
Gegenstand des Boykotts
Das Unternehmen Facebook steht bereits seit seinen Anfängen immer wieder aufgrund seiner Datenschutz-Regelungen in der Kritik. Nun häufen sich jedoch die Anschuldigungen, dass Facebook einen umstrittenen Umgang mit Hass-Kommentaren und Falschinformationen auf der Plattform hegt. Die Diskussion über Rassismus in den Sozialen Medien hat sich nach dem Tod des US-Amerikaners George Floyd zugespitzt und durch den US Präsidenten weiter angefacht.
Seitdem setzen sich Menschenrechtler dafür ein, Bewusstsein für die Menschen zu schaffen, die Diskriminierungen und Rassismus täglich in ihrem Alltag erleben müssen. Daher fordern die Unternehmen den Konzern auf, sich klar gegen rassistische und hetzerische Inhalte zu positionieren und diese von der Plattform zu verbannen.
Volkswagen bezieht Stellung
Auch Volkswagen rief die Plattform nun dazu auf, die Streuung gefährlicher Falschinformationen zu unterlassen und klare Konsequenzen walten zu lassen. Damit reagiert VW unteranderem gegen die aufkommende Kritik aufgrund eines kritischen Werbevideos, welches das Unternehmen vor Kurzem veröffentlichte. Daher setzen VW und seine Marken seine zentral gesteuerten Anzeigen fürs Erste aus.
Der Automobil-Konzern betonte bereits in der Vergangenheit mehrfach, dass das offene und gleichberechtigte Miteinander einen zentralen Stellungsgrad einnimmt. Vorfälle, die in der Vergangenheit für Kritik sorgten, wurden, laut des Unternehmens, intern besprochen und aufgearbeitet. Aktuell steht VW zusätzlich im Austausch mit dem Internet-Riesen Facebook, um über die “Anti-Defamation League” zu sprechen. Die Organisation setzt sich bereits seit 1913 mit Diskriminierungen und Diffamierungen auseinander und gilt zudem als Initiator des Aufrufs #Stophateforprofit.
Facebook reagiert auf die Anforderungen
Bereits nach kurzer Zeit haben sich 135 internationale Unternehmen klar gegen Rassismus und Diskriminierung ausgesprochen und unter dieser Hinsicht, ihre Werbeanzeigen auf der Plattform gestoppt. Um einer sogenannten “Hate-Speech” keine Plattform zum Austausch zu bieten, griffen sie zu diesem radikalen Schritt.
Einige Unternehmen weiten den Boykott noch weiter aus und pausieren jetzt ebenfalls auf Facebooks Tochter Instagram ihre Werbeanzeigen. Zu beachten ist jedoch auch, dass ein solcher Boykott für Facebook keine Premiere ist. Im Fall der Cambridge Analytica sprachen sich bereits 2018 viele Unternehmen gegen die Datenschutzrichtlinien von Facebook aus und setzten ihre Werbekampagnen aus.
Mittlerweile hat Facebook auf die Anforderungen reagiert und löschte nun 320 Konten und mehr als 100 Gruppen des amerikanischen, rechtsextremen “Boogaloo”-Netzwerkes. Weitere 400 Gruppen wurden ebenfalls gelöscht und die Richtlinien weiter verschärft.
Ob das die Reaktion ist, die die Unternehmen nun von dem Internet-Giganten erwarten? Es bleibt abzuwarten, welchen Schaden Facebook langfristig davon tragen wird und welche Richtlinien in der Zukunft umgesetzt werden können.
Autorin: Amelie Böntert
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